Interview mit Ausbildner
Interview mit Ausbildner
Interview mit Patrick Schillig
Die Association-Equilibre (A.E.) engagiert sich seit 2015 mit dem Projekt KoKoTé und weiteren Massnahmen für die Bildung und Arbeitsintegration von älteren Personen mit Fluchthintergrund in der Schweiz. Zudem setzt sich die A.E. mit speziellen Projekten – aktuell in Kooperation mit Kinderwanderwege Schweiz - mit dem Projekt für Familien und Kinder «uf chlinem Fuess» für nachhaltiges und ökologisches Handeln und für sinnvolle Massnahmen zur Erhaltung des Lebensraumes ein.
Patrick Schillig ist seit 2022 Geschäftsführer im renommierten Arnold Zentrum Markt in Altdorf, welcher 2021 das 150 Jahr Jubiläum feiern konnte. Zum Team gehören über 20 Mitarbeitende und 3 Lernende. Eine davon ist Fetlewerki Ghebremicael, eine Teilnehmerin des Frauenförderungsprojektes der A.E. Sie kam im Jahr 2008 aus Eritrea in die Schweiz und hat sich nun – mit rund 40 Jahren – entschieden, eine Schweizer Berufslehre als Detailhandelsangestellte zu absolvieren, wobei die A.E. sie unterstützt. Vor kurzem fand mit ihrem Lehrmeister Schillig ein kleines Interview statt:
Im Dezember 2022 konnte sich Fetlewerki Ghebremicael bei Ihnen vorstellen. Nach einem Schnuppereinsatz haben Sie ihr die Lehrstelle zur Ausbildung als Detailhandelsangestellte angeboten, worüber sie sich sehr freute.
Was war Ihre Motivation, ihr diese Chance zu geben?
Bereits während dem Schnuppereinsatz hat sich gezeigt, dass Fetlewerki Ghebremicael die Ausbildung wirklich machen will. Sie zeigte sich sehr interessiert, war aufgeweckt und wurde vom Team von Anfang an gut aufgenommen. Ich war mir zuerst etwas unsicher. Beim zweiten Schnuppereinsatz waren die Rückmeldungen aus dem Team wieder nur positiv. Das war der Ausschlag für die Zusage der Lehrstelle. Zudem ist für mich wichtig, allen die gleichen Chancen zu geben.
Im August 2023 startete dann die Lehre. Wie haben Sie den Anfang der Berufsausbildung von Fetlewerki Ghebremicael erlebt? Was waren die Anfangsschwierigkeiten?
Fetlewerki Ghebremicael war am Anfang scheu und nervös. Sie wurde vom Team gut eingearbeitet und fühlte sich schnell wohl im Arnold Zentrum Markt. Bei der Arbeit wurde sie bald selbständig. Die grösste Hürde war die Sprache. Das ist jetzt aber schon besser geworden. Sie versteht sogar immer mehr «Ürner Tytsch».
Welche erfreulichen Erlebnisse gab es?
Sie hat sich in kurzer Zeit im Betrieb in den verschiedenen Tätigkeiten wie Bedienen hinter dem Buffet eingearbeitet. Sie liebt ihre Arbeit und es ist so erfreuend, ihr bei dieser positiven Entwicklung zuzusehen.
Nun ist das erste Lehrjahr fertig. Das ist sicher ein Etappensieg, über den sich alle freuen. Wie erleben Sie und das Team die Zusammenarbeit mit Fetlewerki?
Das Zeugnis liegt nun vor. Die Noten sind sehr gut. Das Lernen hat sich gelohnt. Fetlewerki Ghebremicael ist immer motiviert, freundlich und aufgestellt zu allen. Gleichzeitig ist sie ruhig und besinnlich in die Arbeit vertieft. Das Team schätzt das Arbeiten mit ihr ausserordentlich, da sie sehr zuverlässig ist.
Gab es lustige Missverständnisse oder Begebenheiten im letzten Jahr?
Einige Urner Ausdrücke geben manchmal Anlass zum Lachen. Missverständnisse gab es keine.
Gab es besondere Kundenrückmeldungen?
Die Kunden sind alle zufrieden und sprechen mit ihr auch Hochdeutsch, was eigentlich gar nicht notwendig wäre.
Wie sind Sie mit dem Fortschritt von Fetlewerki Ghebremicaels Lehre zufrieden?
Der Fortschritt ist für eine so engagierte Lernende wie erwartet eingetroffen. Die Qualitäten von ihr waren zu Beginn schon erkennbar. Ich freue mich auf das zweite Lehrjahr und hoffe, dass sie sich weiterhin so positiv entwickelt. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt.
Am besten kann man Fetlewerki Ghebremicael bei ihrer geliebten Arbeit und Berufsausbildung bei einem Besuch im Arnold Zentrum Markt erleben. Ein Besuch lohnt sich ganz bestimmt.
Vielen Dank für das interessante und angenehme Gespräch!