JLT / KoKoTé - aussergewöhnlicher Brand mit sozialem Mehrwert
PRO
JEKT
Idee
KoKoTé ist einerseits ein ganz normales Unternehmen und zugleich eine aussergewöhnliche Firma. Normal, weil KoKoTé professionell organisiert ist und Taschen und Accessoires in höchster Qualität herstellt. Aussergewöhnlich, weil in ihr unterschiedlichste Menschen zusammenarbeiten - ein Unternehmer, ein renommierter Designer und Flüchtlinge, die von überall her ins Urnerland gekommen sind.



Ziele
Zentrales Ziel bei KoKoTé ist, die erwachsenen Flüchtlinge (>als 26 Jahre) bildungsmässig möglichst fit zu machen, indem Nachholbildung geplant und realisiert wird und Kenntnisse und Erfahrungen in der Arbeitswelt gewonnen werden.
So haben die Flüchtlinge eine echte berufliche Zukunftschance im Schweizer Arbeitsmarkt haben. Diesem Ziel kommen die Praktikumsteilnehmenden näher, indem sie dank dem Arbeitsintegrationsprojekt lernen, was ein Schweizer Arbeitgeber punkto Zuverlässigkeit, Leistungsbereitschaft, Zusammenarbeit und Verhalten erwartet.
Im Weiteren bedingt das Erreichen der Ziele, dass die Flüchtlinge ein bestimmtes Sprachniveau (Sprachtest zu Beginn/Ende des Praktikums) erreichen. Dies ist wichtige Grundlage, um nach dem Praktikum eine Anschlusslösung in Form einer Vorlehre (vgl. VOL 26+ weiter unten) oder direkt in Form einer EFZ/EBA-Ausbildung oder einer Festanstellung zu erlangen. In fast 60% wird dieses Ziel erreicht, nicht zuletzt, da wir unsere Bildungs- und Fördermassnahmen laufend verbessern und Veränderungen vornehmen.
Bildung und Arbeitsintegration der Flüchtlinge geschieht bei JLT über sechs bis maximal zwölf monatige, Arbeitspraktika, die kombiniert sind mit strukturierten praktischen sowie schulischen Bildungsangeboten.
Bildungs- und Arbeitsintegration der Flüchtlinge
Geschieht bei KoKoTé über sechs bis zwölf monatige Arbeitspraktika, die kombiniert sind mit strukturierten praktischen sowie schulischen Bildungsangeboten.
Konkrete Förderung durch KoKoTé
Da das Erlernen und Praktizieren der deutschen Sprache zentral ist, erhält jeder Flüchtling während dem Praktikum einen Mentor bzw. eine Mentorin, zu der durch die wöchentlichen Deutschlern-Treffen in kurzer Zeit eine gute persönliche Beziehung entsteht. Dies hilft den Flüchtlingen sich sozial zu vernetzen und trägt zu einer vertieften Identifikation mit dem Wohnort bei.
1.5 Tage Bildung und Selbstlernen pro Woche. Davon sind 2 Halbtage Unterricht in Deutsch, Mathematik und Allgemeinbildung, vermittelt durch eine/n prof. Berufsschullehrer/in; 1 Halbtag beinhaltet Selbstlernen unter professioneller Begleitung mit „Rosetta Stone“, sowie begleitetes Aufgaben machen mit einem Mentor.
Zusätzliche tägliche kleinere oder grössere Sequenzen in denen am Arbeitsplatz Deutsch gelernt oder gesprochen wird.
Die fachliche und persönliche Bildung im Arbeitsalltag wird stetig ausgebaut.
Alle 3-4 Monate wird mit jeder Praktikantin, jedem Praktikanten ein Standortgespräch geführt und dokumentiert. Involviert sind neben dem Praktikanten die Lehrerin sowie die Leiterin Produktion und falls dies wichtig ist auch noch die zuständige Betreuungsperson SRK oder RAV.
Die Lehrerin führt für jeden Praktikanten ein Dossier, welches die Dokumentation der Standortgespräche, die Sprach- und Eignungstests sowie weitere Infos zum Bildungspotenzial und zu den beruflichen Vorkenntnissen und besonderen Fähigkeiten pro Praktikant/in enthält. Die Praktikanten kennen alle diese Dokumente, die sie betreffen.

Finanzierung
Die finanzielle Unterstützung des Bildungs- und Arbeitsintegrationsbereiches durch private Spenderinnen und Spender sowie Stiftungen ist vor allem im Aufbau wichtig. Die Verantwortlichen von KoKoTé gehen davon aus, dass die Aufwendungen für die Bildungs- und Arbeitsintegrationsmassnahmen langfristig über die erwirtschafteten Mittel von KoKoTé finanziert werden können.
Die bisherigen jährlichen Defizite werden vom Gründerpaar Franz Huber und Yvonne Herzog finanziert. Sobal das Projekt in Zukunft Gewinn schreibt, so fliesst dieses Geld in den gemeinnützigen Verein Association Equilibre zurück. Der Verein wird die erhaltenen Gelder von KoKoTé für neue Projekte gemäss Vereinszweck verwenden.
Die Produktionskosten von KoKoTé sind hoch, weil die Flüchtlinge in einem Lernprozess sind und Warenverluste entstehen. Darüber hinaus ist gut 30 Prozent der Zeit für Bildungsmassnahmen reserviert. Die älteren Flüchtlinge lernen auf jeder nur erdenklichen Ebene, vom Handwerk, über Deutsch zum Umgang mit Hygiene und Arbeitsverhalten. Dies alles benötigt Zeit, wovon aber auf lange Frist die ganze Gesellschaft profitieren kann, weil sie mit der aufwendigen Nachholbildung einmal neue wertvolle Fachkräfte und Bürgerinnen erhält und weniger Sozialhilfekosten tragen muss.
KoKoTé soll langfristig selbstragend sein
KoKoTé muss langfristig selbsttragend sein und nicht von öffentlichen Geldern bzw. Stiftungsgeldern abhängig sein. Gleichzeitig soll KoKoTé ein Vorbild sozialen Unternehmertums sein.